Die Landesmitgliederversammlung 2023 der Linksjugend [’solid] Sachsen-
Anhalt möge beschließen:
Dass sich die Linksjugend [’solid] Sachsen-Anhalt mit den revolutionären,
feministischen Kämpferinnen im Iran solidarisiert und der
Landessprecher:innenrat eine Bildungsveranstaltung dazu organisiert.
Begründung:
Am 13. September wurde die 22-jährige Jina Mahsa Amini in der iranischen
Hauptstadt Teheran von der islamischen Sittenpolizei festgenommen, da
einige ihrer Haarsträhnen unter dem Hijab zu sehen waren. 3 Tage später
wurde sie totgeschlagen aufgefunden und der Familie übergeben.
Diese Tragödie löste eine feministische Protestwelle im Iran aus, die sich
dem theokratischen Regime und dem Zwang der islamischen
Kleiderordnung gewaltvoll entgegensetzt. Seit dem 19. September
demonstrieren tausende Frauen in über 40 Städten für ihr Leben und die
Freiheit, dabei verbrennen sie ihre Hijabs, schneiden ihre Haare auf
öffentlichen Plätzen ab und greifen immer wieder mit Brandsätzen
Polizeistationen, Autos und Moscheen an.
Das iranische Regime reagiert darauf, indem sie die Internetnutzung stark
einschränkte und bei der gewaltvollen Niederschlagung Schusswaffen
einsetzen ließ, wobei Polizisten in die demonstrierenden Mengen
schossen. Bisher wurden dabei mindestens 154 Menschen getötet, 898
verletzt und mehr als 1500 festgenommen. Der Oberste Führer Ali
Chamenei erklärte dazu am 2. Oktober, dass der Tod von Jina Mahsa Amini
nicht Ursache der Unruhe sei, sondern als eine Verschwörung Amerikas,
Israels und ihren Iran-feindlichen Mitarbeitern geplant worden wäre.
Bereits solidarisierten sich aus Deutschland über 600 Kulturschaffende in
einem offenen Brief mit der Protestbewegung („Der Ruf nach einer
feministischen Revolution im Iran ist laut und deutlich“). In Frankreich
schnitten sich mehr als 50 Schauspielerinnen aus solidarischem Protest
die Haare ab. Selbst im europäischen Parlament zeigte die schwedische
Abgeordnete Abir Al-Sahlani bei einer Rede Solidarität mit den Frauen im
Iran und schnitt sich die Haare ab.
Als feministische Jugendverband ist es unsere Pflicht, uns geschlossen,
solidarisch an die Seite der feministischen Revolution im Iran zu stellen
und über die Grausamkeit des Regimes aufzuklären.